° Der Begriff: Mystik Starten wir mit einer Begriffsklärung wie sie bei www.dominikaner.org nachzulesen ist: „Mystik ist die Erfahrung einer unmittelbaren Anwesenheit des verborgenen Gottes, die den ganzen Menschen ergreift. Die christliche Spiritualitätsgeschichte ist reich an Frauen und Männern, die solche Erfahrungen gemacht haben. Gerade auch die dominikanische Tradition des Mittelalters kennt viele Gestalten, die mystische Erfahrungen gemacht haben und die diese weitergegeben haben. Neben ganzen Klöstern mit vielen Mystikerinnen, stechen dabei besonders Gestalten wie Caterina von Siena und Margarethe Ebner hervor. Besonders bekannt ist aber die sogenannte „deutsche Mystik“. Ihre prägenden Gestalten waren die Dominikaner Meister Eckhart, Johannes Tauler und Heinrich Seuse, die beide Schüler Eckharts waren. Von allen dreien sind wesentliche Texte zur Vermittlung ihrer Mystik an Schwestern und Laien abgefasst. Mit ihnen verbunden ist auch die Prägung wichtiger mystischer Gr
Die Gestaltlehre ist nicht eine Meinung oder eine Ansicht unter vielen, sie ist vielmehr eine der beiden ganz grundlegenden Sichtweisen, die es schon seit dem Beginn der Neuzeit gab. Im 19. Jahrhundert sind die Unterschiede zwischen diesen beiden Grundformen der Wirklichkeitsbeschreibung aber erst so richtig hervorgetreten. Auf der einen Seite eine strikt materialistisch vorgehende Wissenschaft, die überzeugt war, dass analytisches Denken schließlich die letzten Geheimnisse lüften wird und auf der anderen Seite die umfassende, Sichtweise einer Ganzheitslehre, die sich im Gestaltgedanken kristallisierte und die Überzeugung vertrat, dass jede Erscheinung immer mehr ist als die Summe ihrer Teile. Strikter Materialismus konnte aber nur Teile beschreiben, die zwar immer kleiner wurden, in deren Innersten sich aber nicht die Antwort auf alle Fragen verbarg, sondern die Vernichtung. Als die Physik beim kleinsten Teil angekommen war und als s