Die Gestalttherapie war für die Psychotherapieszene der 1950er und 60er Jahre, was das Transistorradio damals für den Elektronik-Markt war: Beides war aufsehenerregend und beides war für konservative Denker eine Provokation. Das Westentaschen-Transistorradio wie auch die Gestalttherapie erschienen den Zeitgenossen wie aus dem Nichts erschaffene Innovationen. Dabei hatte weder die Firma Sony den Transistor erfunden, den hatten die Amerikaner schon 1947 zur Serienreife gebracht, noch hatte Fritz Perls den Gestaltgedanken als erster gehabt, das war den deutschen Gestaltpsychologen bereits gelungen, als Fritz Perls noch ein Schüler war. In beiden Fällen bestand die Genialität darin, bereits vorhandene Elemente in einem großen Wurf zu etwas Neuem, Einzigartigen zusammenzufügen. Die Sony-Ingenieure taten weiter nichts, als einen Gedanken aufzugreifen, der bereits existierte: die Idee eines handlichen, kleinen, tragbaren Radios. Sie ersetzten die herkömmlichen Röhren in den Empfängern
Manches Mal habe ich den Verdacht, dass wir mit unserem unentwegten, allumfassenden Verständnis bei unseren Klienten das Ende der Therapie unnötig hinauszögern oder , in Fällen, sogar das Gegenteil dessen bewirken , was wir dem Klienten wünschen. Anstatt ein selbstbestimmtes, bewusstes Leben zu fördern, verlängern wir, ohne es zu wollen, die Zeit der Abhängigkeit und Unselbständigkeit. Ja, natürlich, wir hämmern es unseren zukünftigen Therapeuten ein: Was du brauchst, ist erstens die Haltung und zweitens die Haltung und drittens die Haltung. Unsere Schüler und die Kollegen in der Supervision hören das . Sie verstehen: Du musst zugewandt sein, zuhören und auf den Klienten eingehen und sie handeln danach. Doch unversehens wird eine Masche daraus.. Das Mäntelchen des Verständnisvollen wird angelegt. Sie bemühen sich Achtung und Wertschätzung zu zeigen, aber einfühlsames Zuhören und Wertschätzen scheinen bereits alle Aufmerksamkeit zu absorb